Wir werden vom Regen aus dem Tal der Gauja geschwemmt: durch Alleen, auf dem Weg ein Gutshaus und echt lettisch-farbiger Kuchen, auf der schnurgeraden A2 Kurs ONO. Wir stehen noch eine Nacht im äußersten Nordosten Lettlands im sehr hügeligen Landschaftsschutzgebiet Veclaicene an einem der im Baltikum so beliebten Aussichtstürme: mit Blick in die noch hügeligere SO-Ecke von Estland.



In Estland erwarten uns nochmal Aussichtstürme, u.a. auf dem höchsten Berg des Baltikums, dem Suur Munamägi, noch ein Gutshaus (das Dorf Ruusmäe / Rogosi nutzt es u.a. als Schule, der Schlosspark mit Badesteg, Feuerstelle und Freilichtbühne ist ein beneidenswerter Schulhof), tolle RMK-Camps (die estnische Forstbehörde RMK als „kleiner Bruder“ des finnischen metsähallitus: Tänan, RMK!), zwei Canyons (Hilli und Nachtigall) in fast weißem Devon-Sandstein, eine tolle Sprache (fast finnisch: sowohl vertraut als auch ziemlich lost in translation) und viele Stunden spannend-informativ-lustigen Klönschnacks mit Triin und Simon aus Tallinn über Essen, Jobs, Minderheiten, Camper, Russen, Mehrsprachigkeit, estnische Digitalisierung und deutsche Faxgeräte.












Den Regen (Pilzwetter!) wettern wir ab mit Kultur. Während uns das Okkupationsmuseum in Riga schon vorher interessiert hatte, uns der Besuch dann aber total anstrengte, weil viel zu textlastig, hat uns das Estnische Landstraßenmuseum an der alten Poststraße zwischen Võru und Tartu echt begeistert. Wir hatten ein paar alte Fahrzeuge erwartet, bekamen dann aber Museumspädagogik für alle Altersklassen vom Feinsten! Was sich alles unter, auf und vor allem neben Straßen befinden kann!






Vier Tage trödeln wir durch die Landschaft, bevor wir mit dem Viljandi Folkfestival unsere Tour durchs Baltikum abrunden und krönen.
