Latgale-Seenplatte: Jazinks

Die Seenplatte in Latgale ist ein traumhaftes, aber aus deutschsprachiger Sicht knapp beschriebenes und vor Ort extrem wenig befahrenes Paddelrevier. Der Blick auf die Karte hat uns in diese Gegend gelockt: da muss doch was gehen!

Auf den meist nur lettischsprachigen Seiten privater Anbieter (u.a. „Lost in Latgale“ = genau unser Motto, aber nix mit auf englisch) haben wir Info-Bruchstücke zu Paddelrouten zusammengepuzzelt und stellen vor Ort fest, dass wir verwöhnt sind. Verwöhnt von Schweden, Finnland, Litauen…, denn hier suchen wir vergebens nach ausgewiesenen Rastplätzen, angelegten Camps, wasserwanderkundigen Touri-Infos, gutem Kartenmaterial oder Lücken im Schilf für die laut Karten möglichen Umtragen. Also mobilisieren wir unseren Entdecker-Modus. Unser erster See war der Rušons: toller Stellplatz, hübsch verzweigte Osthälfte, aber das Ufer verschilft oder privat. Nach 3,5h landen wir mit müden Armen wieder an unserem Ausgangspunkt.

Als nächstes nehmen wir uns den Jazinks vor. Wir starten am Nordende des Sees, dem Endpunkt einer angeblichen 6-Seen-Tour Drīdz-Ots-Ārdavs-Lejs-Cārmins-Jazinks mit dem Fluss Dubna als Verbindung. Anders als auf dem Rušons finden wir tatsächlich ein paar Pausen-geeignete Lücken im Schilf, die nicht (zu) Privat-Grundstück sind.

In Grāveri (leider kein Dorfladen erkennbar => leider kein Eis) entdecken wir die „Bürgerwiese“ (mit Grillhütte, Klo, Steg, Strand, Beachvolleyballfeld und allem Tüddelüt) eher zufällig. Die Umtrage am Südende zum nächsten See Cārmins hätten wir uns selbst ins Schilf bahnen müssen. Aber wir müssen ja nicht. Das Wasser ist herrlich badeklar, denn die Seen in dieser hügeligen Gegend im Dreieck Aglona-Dagda-Krāslava sind tief.

Fazit Jazinks: ein traumhafter, verzweigter, fast einsamer Paddelsee ohne Paddler-Infrastruktur, aber mit möglichen Rast- und Campstellen – und erlaubtem Stellplatz am Nordende.

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