Bevor wir uns in den Paddelgewässern von Latgale verlieren, würdigen wir Lettlands größten Findling mitten im Nirgendwo-Wald bei Nīcgale. Im Hintergrund selbstverständlich die baltikumsüblichen Grillpicknick-Begleit-Facilitäten: Feuerstelle, überdachte Sitz-Bank-Kombi, Plumpsklo,…

Unser erster See ist der Rušons: sieht erstmal gut aus, auf der kurzen Abendrunde lagen noch einige kleine Angel-Strand-Stückchen, schönes Paddeln, aber im weiteren Verlauf unserer Tour pausenuntauglich: Ufer in Schilf verpackt oder privat. Das hat man davon, wenn man in einer touristisch wenig aufbereiteten Region unterwegs ist. Unser Stellplatz war aber feine Kulisse fürs Kochstudio: finnische Avocado-Pasta an Badebucht zu Schilfrohrsängern (werden leiser: Balz erfolgreich verlaufen?).

Vor dem angesagten Gewitter verlegen wir uns Richtung Krāslava. Auf dem Weg: Aglona (süßer Ort, müssen wir nochmal hin) mit DEM katholischen Zentrum / Pilgerort der Region: ein beeindruckendes Ensemble. Unser erster Eindruck von Krāslava (weitere folgen): von vielen Holzhäusern geprägt und malerisch an der Daugava gelegen.

Unsere Hoffnung, in der Touri-Info paddelrelevante Infos zu kriegen wird enttäuscht. Es gibt Werbebroschüren mit sowieso googelbaren Infos, aber kein gutes Kartenmaterial zum Paddeln. Und das bei diesen verlockenden Paddelgewässern! Ich lerne dann etwas neues kennen: den Omniva Pakomats. Gestern einen Freizeitatlas über Latgale beim Verlag bestellt, heute per Mail den Code gekriegt, mit dem sich am Pakomats in Krāslava ein Türchen mit meiner Post öffnet: Tadaaaa! Alle weiteren Infos (wo einsetzen und umtragen, welche Seen sind wie verbunden, wo campen) suchen wir uns in den folgenden Tagen von privaten Seiten von Kanuvermietungen und zusammen – auf lettisch.

Dank park4night wissen wir schon, wo wir den Regenabend abwettern wollen: auf dem Hof Upes Dižvietas finden wir eine wahre smultronställe!

smultronställe = Platz an dem Walderdbeeren wachsen = ein Ort (oder Zeit / Moment) zum Wohlfühlen, gerne heimlich, ruhig und abgeschieden