Abstecher: Vilnius

Wir nutzen die Gelegenheit einer Temperatursenke und geben uns zwei Nächte in Vilnius. Für eine Hauptstadt übersichtlich und entspannt, eine große Altstadt mit den üblichen Zutaten wie Gassen, Straßencafés, historischem Universitätviertel, Burghügel für den Überblick, rundherum und mittendrin viel Grün und unzähligen Kirchen.

Uns gefällt St.Anna wegen ihrer Backsteingotik am besten. Und die Details, z.B. kleine Literaturkunst in der Literatų gatvė, das kleine jüdische Viertel und natürlich Užupis: eine „freie“ Spaß-Republik-Künstlerecke mit Verfassung und Sub(?)-Kultur, aber auf dem Wege der Gentrifizierung mit schicken Galerien, renovierten besseren Wohnlagen und teuren Autos in alten Hinterhöfen. Der Vergleich mit Christiania hinkt gewaltig, trotzdem ne nette Ecke.

In der ganzen Stadt, im ganzen Land ist die Solidarität und Nähe (in vielerlei Hinsicht) zur Ukraine sehr präsent und sichtbar, z.B. als Fotokunst am Ufer der Vilna. Unser Bulli findet einen Stellplatz gleich hinter Užupis: vor dem Downtown Forest Hostel, das auf seiner Zeltwiese und im Biergarten Grills mit Zubehör (Kohle, Spieße…) vermietet: Bier hier kaufen, Grillgut selbst mitbringen – ein cooles Gastrokonzept, das von den Einheimischen fleißig begrillt wird – und dem Hostel entspanntes Leben jenseits der Backpacker-Blase gibt. Wer (Nacht-)Ruhe sucht, sollte nicht in die Stadt fahren.

Insgesamt fanden wir die Stadt aber nicht voll: mehr Schulklassen als Touristen (letzte Schulwoche?) und keine Kreuzfahrtschiffe. Nach 1,5 Tagen Stadtwanderung, Umherstreifen, Kreuzundquerlaufen, Stimmungeinfangen, Zufußdiffundieren gehts wieder raus aufs Land.

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