Rückblick zum Montsant, ein Vorküstegebirge im südlichen Katalonien: auf unserer Abschluss-Wanderung über dem Kloster von Escaladei wird uns nochmal klar, in was für ein geologisches Wespennest wir hier gestoßen haben. Was für eine Fundgrube für unser geologisches Unwissen! Das Montsant besteht – zumindest im sichtbaren Teil – überwiegend aus Sediment-Gestein. Zu unterst, z.B. in den tieferen Tälern des Priorat, gibt es zwei Sorten Schiefer, feines Tonsediment, auf dem sich der Prioratwein pudelwohl fühlt.



Darüber liegt roter Buntsandstein, der auch auf catalán so heißt. Die oberste Schicht, ganz in hell, sind Kalkstein-Konglomerate, also Kalkstein mit in der Brandung des urzeitlichen Tethys-Meeres rundgewaschenem Kieseln. Diese oberste Lage des Montsant ist im Inneren gelblich, verwittert an den Oberflächen gräulich, auf der sehr karg bewachsenen Oberseite auch rosa (warum nur?). Diese Schichtung, Schiefer – Buntsandstein – Calcit-Konglomerate, ist auch eine zeitliche Sortierung von sehr alt nach nicht so alt. Aufgetaucht und in die Höhe gehoben wurde der Meeresgrund des Tethys-Meeres, als die Iberische Platte tektonischen Stress kriegte, weil sie zwischen der eurasischen und afrikanischen Platte eingeklemmt wurde. Wie so oft werfen sich für uns aus einer (nicht nur geologischen) Antwort wieder 10 neue Fragen auf: warum welche Farbe? Wie kann Wein schieferig schmecken? Ab wann gab es Muscheln und Getier (um den Muschelkalk zu bilden)?









Undundund….. Uns wird nicht langweilig. Und auch der Montsant verändert sich ständig – und verwittert – so wie wir. Die Hänge und Täler bestehen aus Mengel (heißt das auch hier so?) und losen Sedimenten, der Wein fühlt sich auch auf Buntsandstein-Verwitterem wohl – und unter den hin und wieder abstürzenden Konglomerat-Brocken ist hoffentlich nur Landschaft und ein Wanderweg begraben. Es bleibt spannend! Wir kommen wieder!
