E8 – Auf dem Weg zum Polarkreis aufgegabelt

62° 19’ N Hier muss das ganze Holz durch: Die Schleuse in Varkaus

Der 500 m lange Taipalekanal verbinden den Unnukka mit dem Haukivesi und damit mit dem Saimaa. Der Kanal umgeht die Stromschnellen zwischen den beiden Seen und erleichtert damit den Holztransport aus den Waldgebieten nördlich von Varkaus zu der holzverarbeitenden Industrie am südlichen Saimaa erheblich. Holzfrachter und Holzflöße werden hier 4 – 6 m auf das Saimaaniveau herabgeschleust.

Södra Kvarken

Es ist schweinekalt geworden, von 26 Grad auf 11 Grad in 2 Tagen, dazu Wind und Regenschauer – und es wird erstmal so bleiben. Da sind wir ganz froh, dass auf der Hafenmole von Gloskaret eine Hütte steht, in der man ein Feuerchen machen und seine Makkara grillen kann. Immerhin sind die Sonnenuntergänge immer noch beeindruckend.

63° 33’ N Landhebung: Aufstieg und Fall des Dorfes Björköby

Die Insel Björkö im Södra Kvarkenarchipel hob sich im 8./9. Jahrhundert aus dem Meer. Im 13.Jahrhundert wurde sie besiedelt. Landwirtschaft und Fischerei waren zunächst die Einnahmequellen der Bewohner. Der Fisch wurde eingesalzen und verschifft. 1607, Finnland stand unter schwedischer Herrschaft, beschloss Gustav II Adolf, dass die Post zwischen Finnland und Schweden über Kvarken transportiert werden sollte. Die Seestrecke zwischen Finnland und Schweden beträgt hier nur etwa gut 30 sm (knapp 60 km). Als Ausgleich für diese Dienste bekamen die Bewohner von Björköby Steuererleichterungen und waren vom Kriegsdienst befreit. Im Sommer wurde die Post sowie Waren und Passagiere mit Ruder- und Segelbooten transportiert, im Winter fand der Transport über die zugefrorene Ostsee zu Fuß oder mit Schlitten statt. 1809 musste der Bootsverkehr von Björköby aus eingestellt werden: das Land hatte sich soweit gehoben, dass der Hafen zu flach wurde. Zur Erinnerung an den Posttransport durch die Björkö-Bewohner findet jährlich eine Ruderregatta, das „Postrodden“, von Björköby nach Holmö auf der schwedischen Seite statt. Die Landhebung beträgt in diesem Gebiet etwa 1 cm pro Jahr. Mittlerweile stehen die ehemaligen Gebäude des Hafens weit landeinwärts. Vom 20 m hohen Aussichtsturm Saltkvarnen (Salzmühle) hat man eine gute Aussicht über Björkö und die dort sehr ausgeprägten de Geer-Moränen.

63° 67’ N Jakobstad – Holzhäuser und Schulgarten

Neben Rauma ist Jakobstad die Stadt mit der am besten erhaltenen alten Holzhausbebauung. Ein ganzes Viertel der Innenstadt besteht noch aus den ursprünglichen eingeschossigen Holzhäusern, zum Teil mit schön angelegten großen Gärten.

Der botanische Garten „Skolparken“ ist wohl einer der nördlichsten botanischen Gärten der Welt. Er liegt direkt vor dem Gebäude des Gymnasiums (deshalb Skolparken) und zeigt ca. 1000 Pflanzenarten, die in Beeten nach ihrer botanischen Klassifizierung (Carl von Linné) geordnet sind: Biologieunterricht direkt vor der Schultür. Angelegt wurde der Park 1915 – 1932 von dem Ehepaar Victor und Elise Schauman, die ihr Geld mit einer Fabrik für Ersatzkaffee (aus Zichorien) gemacht hatten.

65° 02’ N Kunst und Markthalle in Oulu

Wir waren eigentlich nach Oulu gekommen, um uns das Arctic Food Festival anzugucken. Leider bestand das Festival nur aus einer Reihe von Restaurants (vielleicht 15), die kleine Gerichte oder Spezialitäten zu einem, für finnische Verhältnisse moderaten Preis, angeboten haben. Im wesentlichen ging es um Fisch und Kuchen, begleitet wurde das Festival von einer App, in der man dann die Restaurants bewerten konnte. Das hat uns, ebenso wie die Stadt selbst, nicht besonders angesprochen. Mitgenommen haben wir ein paar Eindrücke von den Kunstobjekten und der Markthalle.

65° 85´N Tornio/ Haparanda, finnisch-schwedische Doppelstadt an der Spitze des Bottnischen Meerbusens

Nachdem wir auf 65° 62´N die Grenze zu Lappland erreicht haben, kommen wir ans nördlichste Ende des Bottnischen Meerbusens. Hier liegen die Städte Haparanda (schwedisch) und Tornio (finnisch), nur geteilt durch den Torneälv. Beide Städte sind keine Schönheiten und geprägt durch den Grenzhandel, der auf der schwedischen Seite auf Grund der niedrigeren Preise deutlich stärker ausgeprägt ist. Auf der Insel Alatornio befindet sich in der Kirche einer der Messpunkte des skandinavisch-russischen Meridian Bogens (Struve-Bogen). Der Struvebogen (Friedrich Georg Wilhelm Struve 1793 – 1864) ist ein 2821 km langer Meridianbogen, der aus einer Vielzahl von geodätischen Messpunkten besteht. Er reicht von Hammerfest (Norwegen) am Nordmeer bis nach Ismajil (Ukraine) am schwarzen Meer. Mit dem Struve-Bogen wurde die Erdabplattung an den Polen wissenschaftlich bestätigt.

Haparanda versucht ein wenig mit Kunst und originellen Schildern zu punkten.

65°96´N Kukkolankoski

Der Kukkolankoski/ Kukkolaforsen am Torneälv fällt auf einer Strecke vom 3500 m um 13,8 m und ist damit Finnlands längste Stromschnelle. Hier wurde und wird auf traditionelle Weise auf langen, in die Stromschnelle gebauten Stegen mit dem Kescher gefischt.

66°33´55´´N Der Polarkreis

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