Zwischen Umeå (Schweden) und Vaasa (Finnland) liegt das Weltnaturerbe-Gebiet Höga Kusten / Kvarkens Skärgård. Der finnische Teil, die Schären von Södra Kvarken sind unser nächster Wandertour-Stop, bei dem wir der Ostsee auf den Grund gehen wollen. Hier ist die nach-eiszeitliche Landhebung besonders sichtbar – nicht nur, weil besonders groß (8-9mm pro Jahr), sondern auch weil hier eine besondere Art von Moränen, die de-Geer-Moränen just auf der Höhe der Wasseroberfläche liegen und dadurch besonders auffallen. De-Geer-Moränen sind keine Endmoränen (so wie die im östlichen Hügelland von SH), sondern dadurch entstanden, dass Geschiebemergel unter dem schmelzenden Eis entstandene Gletscherspalten aufgefüllt hat. Das ergibt ein Muster aus geraden, schmalen Landrücken, Inseln und Untiefen, die einem Waschbrett ähneln, das mit der Zeit immer weiter aus dem Wasser kommt. Das zieht nicht nur “Schaulustige” wie uns an, sondern macht es im Laufe der Zeit notwendig , dass zu flach gewordene Häfen (wie der von Björköby / Svedjehamn) umziehen müssen, Bootshäuser und Stege zu hochliegen… So lange, wie die Landhebung nicht vom Anstieg des Meeresspiegels überholt wird.






Die Natur findet diese besondere Landschaft großartig: ein Paradies für Vögel, die es nass bis feucht lieben. Wir hörten die Singschwäne singen und sahen den Seeadler kreisen. Die Pflanzen erobern ähnlich der Vegetation im Vorland des Wattenmeeres nach und nach das entstehende Land – hier gibt es wohl auch das eine oder andere endemische Gewächs. Wir fanden vor allem Beeren und Pfifferlinge. Und reichlich Diskussionsstoff: wie haben die Gletscher das nur genau angestellt mit den de-Geer-Moränen, wären diese Gewässer besser mit dem Kajak oder mit dem Jollenkreuzer zu erfahren gewesen, warum macht man EU-geförderte Infotafeln nur auf finnisch und wie lebte es sich hier, als vor 700 Jahren die ersten sehr steinigen Moränenrücken besiedelt wurden?







Ein Gedanke zu “Kvarken: Landhebung auf finnisch”