Letzte Segeltage – letzte Sommertage?

Der Wetterbericht zeigte es uns sehr deutlich: wir haben noch ein paar Tage Hochsommer-Galgenfrist, aber dann werden uns die Temperaturen ein klar definiertes Ende unserer Zeit auf dem Wasser setzen.

Der angesagte Wind passt auch perfekt für tolles Segeln zurück zu Bulli und Trailer in Sulkava. Am Tag nach unserem Spa-Besuch in Porosalmi guckt der Herbst schon mal hinter den Wolken hervor und lässt uns verwöhnten Bade-Segler bei schattigen 15 Grad frieren. Der frische Wind schiebt uns zügig aus dem Haukivesi raus, der Haapavesi fliegt vorbei, der Sund von Savonlinna spuckt uns aus und wir sind zurück im Pihlajavesi. Auf Suuri-Simuna finden wir einen späten Grillplatz – aus der Olavinlinna (in Savonlinna ist wohl Stadtfest) klingt Musik von Haloo Helsinki herüber: https://youtu.be/Zzph6I2dVYE Das Lagerfeuer verlängert den unerhört kurz gewordenen Spätsommer-Abend.

Für unseren vorvorletzen Segeltag war uns viel Sonne versprochen. Morgens tut sie schon mal so als ob, lässt sich dann aber noch ein paar Stunden Zeit. Das hält uns nicht davon ab, uns kurze-Hose-segelnd auf den sehr leichten Wind einzulassen und die weniger Meilen nach Juuvinsaari (schicke Buchten darf mal auch zweimal pro Törn ansteuern) zu genießen. Wir schlängeln uns durch schmale Sunde und enge Schärengewässer. Zur Abendsonne gibts grillimakkara und Lagerfeuer-romantische Sundowner.

Der vorletzte, lange Segeltag möchte nochmal vielseitig sein: sonnig-sehr-warm mit Flaute von Achtern (inkl. zwei Ringelrobben-Sichtungen!) und Gegenwind-Kreuz just an der schmalsten Stelle. Wir schaffen es heute den ganzen Tag, Freddy, unseren 3,5PS-Außenborder, in Ruhe zu lassen (diese Ruhe!) – inkl. Anleger unterhalb der Sulkavan Linnavuori. Es ist Samstag und bestes Wetter, trotzdem haben wir den Steg mit 10 Liegeplätzen ganz für uns.

Zur Abendsonne steigen wir hoch auf den Burgfelsen / die Felsenburg. Ein Aussichtsfelsen hoch über dem Enonvesi mit Resten einer eisenzeitlichen Burg. Sonnenuntergang und Windstille – ein Traum! Sehr passend für den letzten Abend des Törns!

Und den letzten Morgen: Fifty Shades of Morgennebel, der sich der Sommersonne geschlagen gibt und sich verzieht. Es kündigt sich ein traumhafter Kaffee-Bade-Segeltag nach Sulkava an. Nach nur einer Stunde gechilltem Brise-Aussegeln kündigen sich jedoch Vorboten des für den frühen Abend angekündigten Wärmegewitters an. Das Wetter meint, das Ende des Sommers etwas vorziehen zu müssen. Der erste Schauer kommt heftig und warm über uns, FKK-Segeln mal anders. Da haben wir uns schon entschieden, dass uns nur Freddy helfen kann, noch vor dem eigentlichen Gewitter im Hafen zu sein.

Und dann ist der Segeltörn plötzlich zu Ende: wir legen das Boot und unseren Bus längsseits an den Steg und beeilen uns, die wieder aufgetauchte Sonne zum Trocknen der Segel und Umpacken vom Boot in den Bus zu nutzen. In einer Regenpause ziehen wir „smågodis“ fix an Land. Das Mastlegen wird schon ein Kompromiss zwischen regnet-nicht-mehr-so-doll und wird-schon-bald-dunkel, dazu mann-ist-das-kalt und guck-mal-ein-regenbogen.

Nach 6 Wochen hochsommerlichem Wetterglück machen der Temperatursturz, der Wetterumschwung, das Ende des Sommers einen spürbaren Punkt hinter unseren finnischen Segeltraum mit „smågodis“. So sind wir nicht wehmütig, sondern freuen uns darauf, dass jetzt etwas Neues beginnt. Weiter geht es an Land.

Karte folgt!

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