Makkara heißt, musta heißt schwarz, also wörtlich übersetzt – Schwarzwurst. Natürlich gibt es in Finnland auch Grillwurst (grillimakkara) in unterschiedlichen Variationen, mit Knoblauch, mit Käse oder in scharf aber allen Grillimakkara ist gemein, dass sie eher den deutschen Bockwürsten nahe kommen, fein gecuttert, im Saitling, ähnlich wie die schwedische Grillkorv (med mos). Als wir Ende der 80‘er mit dem Segelboot in Mariehamn auf den Ålandinseln waren, haben wir Virpi und Jukka aus Tampere kennen gelernt und uns bei einem fröhlichen Grillabend (wir hatten Thüringer in der Dose dabei) gegenseitig versichert, dass finnische und deutsche Grillwurst super sei, die schwedische aber gar nichts taugt. Für die schwedische Grillkorv bleibe ich bei der Aussage.

Ganz etwas anderes ist die Mustamakkara. Sie ist am ehesten mit unserer Blutwurst vergleichbar. Hergestellt wird sie meistens aus Schweinefleisch, Schweine Blut und Speck. Der Fleischanteil ist nicht sehr hoch (ca. 20%) die übrigen Zutaten sind Roggenschrot/ -grütze, Roggenmehl, Zwiebeln und Gewürze. in Tampere, dem Ursprungsort dieser Wurst, wird die Mustamakkara, einem alten Brauch folgend, nicht nach Menge verkauft, sondern man gibt an wieviel Geld man anlegen möchte und der Verkäufer schneidet dann ein entsprechendes Stück ab. „Eine Wurst für 3 € bitte“.


Zubereiten kann man die Mustamakkara in der Pfanne, im Backofen oder auf dem Grill. Gegessen wird sie mit reichlich „skandinavischem Ketchup“ der Preiselbeermarmelade (Poulukkahillo, Lignonsylt), einem Glas Milch und einem Stück Brot/ Donut als Snack. Wir haben die Variante mit Kartoffelsalat als vollständiges Abendbrot gehabt, geht auch.


Neben Mustamakkara gibt es in Finnland einige Würste, die ähnlich hergestellt werden, zum Beispiel die Perunamakkara, die mit Kartoffeln statt Roggenmehl und Roggengrütze hergestellt wird. Ryynimakkara wird mit Gerstengrütze hergestellt und ist noch etwas grober als die Mustamakkara. Sie kommt unserer Grützwurst am nächsten. Blutpudding (Blodpudding) oder kleine Pfannkuchen mit Blut (Blodplätar) kommen aus Schweden und haben weniger Struktur, da sie weitestgehend mit Mehl oder feinerer Grütze hergestellt werden. Alle haben eins gemeinsam, sie werden mit „Schwedenketchup“ gegessen.




