Savonlinna: Stadt und Kultur

Die Kleinstadt Savonlinna haben wir angesteuert, weil in der Olavinlinna, einer der ältesten Burgen des Nordens, die finnische Band Apocalyptica auftrat. Apocalyptica! In Finnland! In der Olavinlinna! Im Juli Schauplatz eines Opernfestivals von Weltrang bot die Burg auch Apocalyptica und uns eine perfekte Kulisse.

Die Olavinlinna trohnt über der Stadt, die – wie Stockholm in klein – auf mehreren Inseln liegt. Das sind dann auch schon die beiden Pfunde (die Burg und das Wasser), mit denen Savonlinna wuchern kann. In unserer Hoffnung, dass wir die Gewitterfront inklusive Starkwind mit etwas Stadtkultur (Museum Riihisaari) an einem sicheren Liegeplatz (war wellig-schwellig) verbinden können, machten wir uns auf die Suche nach den pittoresken Ecken des Städtchens, einer Altstadt, Kulturspuren, irgendwas. Wir fanden eine entspannte, durch Touristen und alte Ausflugsboote geprägte Ansammlung von skandinavischem Funktionalismus („funkis“), der man die Erneuerungs- und Neubaufreude der 60er und den Sozialstaat-„folkhem“-Gedanken ansieht.

Ein kleiner, historischer Holzhaus-Straßenzug in der Linnankatu diente als Magnet für Design- und Souvenir-Läden. Ansonsten fanden wir ca. 5 alte Häuser über die Innenstadt verteilt – und auf unserem dritten Abendspaziergang die naturbelassene Naherholungsinsel Sulosaari, auf der die nicht erhaltene, historische Bäderarchitektur in Form von Vogelhäusern nachempfunden wurde. Sowohl dort als auch in der Stadt kann man am Wasser entlang flanieren (in friedlicher Koexistenz nutzt man die selben Wege wie die Radfahrer), baden, in ein Café einkehren, auf dem Markt „tori“ (wie Københavns Reffen in klein-provinziell) lokale Spezialitäten essen – ein hohes Maß an Lebensqualität möchten wir Savonlinna zugestehen. Nach drei Nächten und neu verproviantiert zieht es uns wieder raus – erstmal nach Süden auf den Pihlajavesi.

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