
In den letzten Tagen hatten wir wieder beste Gelegenheiten, die Vielfalt des Segelns in den Schären am Beispiel Wind zu erfahren. Gestern war die Idee, von Houtskär, geschützt mitten in den finnischen Schären gelegen, raus in die südlichen Außenschären zu segeln. Ich hatte eine kleine Inselgruppe mit mehreren Liegemöglichkeiten ausgeguckt und die angesagte Windrichtung passte. Wie so oft sollte der Wind am Nachmittag auffrischen, aber es schien uns noch im Rahmen (bis 4 Bft). Anfangs dümpelten wir uns durch enge, schilfumsäumte Sunde – Flautenlöcher und Böen aus diversen Richtungen inklusive. Die Querung des breiten Norrfjärden war bei konstanten 2 Bft eine Freude. Der Storströmmen nach Süden ist breit und bescherte uns zwar keinen beständigen Wind, aber nettes Kaffeesegeln. Für die angepeilten Ankerbuchten lagen nur noch 6sm fast offenes Wasser vor uns – kein Problem bei halbem Wind? Von weitem sah man schon die Schaumkronen. Wir steckten unsere Nase – und den Bug von smågodis – nach draußen: mit 7 Knoten schossen wir durch die Wellen! Die Sonne schien, die Wellen glitzerten – es war eine Pracht, aber viel Reserve hätten wir nicht gehabt, hätten Wind und vor allem Welle noch etwas zugenommen. Also entschieden wir uns nach 15 Minuten zu wenden. Fix waren wir wieder “drinnen”: Ruhe, Schilf, dümpeln. Und nach langem Suchen dann doch eine einsame Schäre fast “draußen” als Liegeplatz.








Heute hieß es schon um 7 “Anker auf”. Mit angesagtem SW-Wind mal wieder grob nach Norden. Nach ein paar Kreuzschlägen, mit 2 Bft passend zum Morgenkaffee, nahm uns ein sehr schmaler Sund auf, lies uns ohne Wind eine Weile die Stille genießen – untermalt von Krähen, Möwen, Gänsen, … und einem Specht: Expo 2000 – Finnischer Pavillion. Als der Sund etwas breiter und der Wind spürbar (1 Bft) wurde, durfte der Spinnaker zum ersten Mal an der smågodis probefliegen. Vor Nagu eine sportliche Einlage: frischer Wind (3 Bft) zum Sund aufkreuzen. Schließlich rauschten wir mit halben Wind (4 Bft) nach Norden über den Fjärden, um vor der nachmittäglichen Windzunahme den Segeltag zu beenden. Später am Strand von Iso-Kuusinen fanden wir den Wind (5 Bft) zum Baden herrlich.








So wird es uns dank des Windes nie langweilig: Landabdeckungen, Düsen, Thermik, Kappeffekt, Zufall, sich schlängelnde Kurse sorgen für Kurzweil.
