Schrick in der Schot

Segeln mit nem Schrick in der Schot bedeutet, dass man nicht so hoch wie möglich am Wind segelt, sondern die Segel etwas weiter auffiert, sodass das Boot gut läuft, man nicht so viel Lage schiebt, das Segeln mehr Spaß als Arbeit ist: einfach, schnell und nicht zu zielgerichtet. Wenn man “Schrick in der Schot” nicht nur (aber auch) zu seinem Motto macht, sondern auch seinen Kurs danach absteckt, hat man immer noch mehr Spielraum was die aktive Wahl der Richtung und der Ziele angeht als nur ein Sich-Treiben-Lassen oder Wo-der-Wind-uns-hinweht. Wir haben keine Unlust am Kreuzen – dafür kreuzt es sich mit smågodis einfach zu gut – aber wir brauchen auch kein Gegenan-Knüppeln, nur weil wir uns eine bestimmte Route in den Kopf gesetzt haben. Folglich gleicht der Verlauf unseres Kielwassers durch das finnische Schärenmeer einem planlosen Zickzackkurs – ohne Plan ist er aber nicht!

Jede Schäre, jeder Hafen, jede Bucht hier ist neu für uns. Wir müssen keinem Rundkurs folgen oder unbedingt Da oder Dort hinkommen und Inseln abhaken. Das Schärensegeln ist in jeder Ecke spannend, es gibt so viel zu entdecken, je nach Wind und Wetter zeigen sich die selben Fahrwasser in einem anderen Licht – also darf sich der Kurs gerne einfach gut anfühlen, auch wenn wir dabei unser eigenes Kielwasser kreuzen: am liebsten mit Schrick in der Schot. Oder achterlicher. 🙂

Einsame Buchten, Stege mit Laden, Café und Sauna, nochmal raus in die Außenschären, dann zum Starkwind-Abwettern nach Lappo, einer Insel, die zu Åland gehört – und morgen entscheiden, wo es als nächstes hingeht – mit Segelspaß, dem einfachen Leben, ein bisschen Kultur und viel Natur als Untermalung: das ist unser Plan.

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